... warum, das folgt natürlich noch. Ich muss auch mal schlafen. Oder arbeiten. ; - )
Also.. natürlich ist reiten toll. Es ist wohl ein Grundbedürfnis des Menschen, der sich nicht nur zu Fuss bewegen oder der sich in der feineren Gesellschaft bewegen mag, Zeit auf einem eigentlich meist hirnlosen Tier zu verbringen. Zeit, in der man sich müht und schwitzt (manchmal nicht nur Wasser, sondern auch Blut), dem Pferd die Gosch'n umeinander zieht, Wadenkrämpfe vor lauter stochern und klopfen mit den Absätzen (oder Sporen) bekommt, die Knochen verbogen, die Eingeweide durcheinander und die Zähne aufeinander geworfen werden.
Und dann ignoriert der blöde Gaul einen auch noch, wenn man sich vorher und nachher mit aromatisierten Industrieprodukten bei ihm einschleimen will. Meist aber erst, nachdem er das Leckerlie aus der Hand gebissen hat.
Aber da gibt es noch diese Momente, in denen man plötzlich das Gefühl hat, eins zu sein mit dem Pferd, über der Erde zu schweben, einen Kameraden gefunden zu haben. DAS ist dann das Reiterglück.
Das Menschglück gibt es, wie ich finde, noch in ganz vielen anderen Situationen, die im Umgang mit den Pferden all die Mühsal, das Sparen, die Sorgen und den Ärger (mit dem Pferd, renitenten Stallbesitzern, unhöflichen Stallnachbarn, rücksichtslosen Verkehrsteilnehmern, schreienden Grundstücksbesitzern, der Bank, den Tierärzten, dem Partner wegen all der Pferdehaare im Auto, in der Unterwäsche und auf dem Businesshemd usw) ertragen lassen:
Das Zurückhalten der eigenen Kraft, um den Menschen nicht zu beschädigen.
Zuzuhören, wenn ruhig und gleichmässig das Heu / Gras zerkaut wird.
Gemeinsam Fussball zu spielen.
Sozialverhalten vom Pferd zu lernen.
Zu merken, das Pferd lernt von mir.
Den Charakter zu erkennen.
Das Anlehnen der Pferdestirne an den Arm.
Ein ganz leises Grüssen aus den Tiefen der Brust.
Ein schmetternder Ruf, wenn gerade erst die Autotüre zugeworfen wird.
Ein Spaziergang über Stock und Stein.
Es überall hin folgt.
Vertrauensvoll.
Kennt ihr das nicht auch..?